Kurt Baruch
geb. am 15. Dezember 1912 in Pforzheim. Er entstammt einer sog. „Mischehe“ (der Begriff ist NS-belastet), oder heutzutage – einer interreligiösen Ehe. Sein Vater Hugo Baruch war Jude, seine Mutter Lina Berta, geborene Helbling, war Christin, geboren in den USA. Nach der Mittleren Reife an der Oberrealschule absolviert er eine kaufmännische Lehre. Er ist Mitglied der jüdischen Jugendbewegung „Kameraden“, ab 1930 der Sozialistischen-Arbeiter-Jugend (SAJ) und ab 1931 der Sozialistischen-Arbeiter-Partei (SAP). Er beteiligt sich am 16. Juni 1932 an einer antifaschistischen Demonstration von SAP und KPD mit der Parole „Wenn wir zusammen-steh‘n, muss Hitler-Papen stempeln geh‘n“. Nachdem er 1933 von seiner Arbeitsstelle entlassen wird, macht er eine Lehre als Gärtner. Am 2. April 1936 emigriert er über Dänemark nach Palästina und arbeitet beim Aufbau eines Kibbuz mit. Ab 1945 steht er in regelmäßigem Briefkontakt mit Karl Schroth und kommt 1980 zu einem Treffen ehemaliger SAP-Mitglieder nach Pforzheim. 1987 gehört Kurt Baruch, begleitet von seiner Tochter, zu einer Gruppe jüdischer BürgerInnen, die die Stadt Pforzheim in ihre ehemalige Heimat einlädt. Er stirbt 1992 in Israel.
Pate: Adelheid + Bernd Albert