Heinz (Martin Heinrich) Kappes
geb. 30. November 1893 in Fahrenbach (Odenwald), ab 1915 Soldat. In der Schlacht an der Somme wird er schwer verletzt. Nach völliger Genesung kommt er in Verdun wieder zum Einsatz. 1920 legt er sein theologisches Examen ab. Er wird Vikar in Brötzingen, Lahr und in Mannheim. Er wird Mitglied im Volksbund „Religiöse Sozialisten“ und in der SPD. Heirat mit Else Korn. Ab 1923 Leiter des Jugendund Wohlfahrtsdienstes in Karlsruhe. Ab 1926 kritische Anmerkungen zur Haltung der Kirche zum Staat. Wegen kirchenkritischer Äußerungen im Juni 1933 erzwungener Austritt aus der SPD und Strafversetzung nach Büchenbronn. Wegen eines Briefes (wurde zensiert) an einen Inhaftierten in Kislau wird Herr Kappes verhaftet und soll auch nach Kislau verbracht werden. Die Kirchenleitung erreicht Freilassung, erteilt aber im Sommer 1933 Predigtund Berufsverbot. Anfang 1934 Flucht nach Palästina, 1935 kommt die Familie nach. 1944 wird der Familie die deutsche Staatsangehörigkeit aberkannt. Alle erhalten britische Pässe. Das Paar trennt sich. Heinz Kappes kehrt 1948 nach Deutschland zurück, und heiratet 1949 Frau Dr. phil. Diederika Liesveld, geb. 13. Oktober 1902 in Rotterdam. 1949 ist er Mitbegründer der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Er findet nur eine Anstellung als Religionslehrer, da die Kirche ihm eine eigene Pfarrstelle verwehrt. Ab 1952 wird er Leiter des Gemeindedienstes in Karlsruhe (Diakonie), und tritt 1959 in den Ruhestand. 1977 Umzug nach Stuttgart, wo er am 1. Mai 1988 stirbt.
Pate: Evang. Kirchengemeinde Büchenbronn